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LVR-Kultur bewegt mehr als 3,2 Millionen Menschen

Verantwortlicher Autor: Landschaftsverband Rheinland Köln, 21.01.2019, 18:17 Uhr
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Köln [ENA] LVR-Kultur bewegt mehr als 3,2 Millionen Menschen. Über 1,3 Millionen Gäste in den LVR-Museen / 2019: „100 jahre bauhaus im westen“ im Fokus. Im zurückliegenden Jahr konnte der LVR mit seinen Kultur-Angeboten wieder überzeugen: Etwa 3,2 Millionen Menschen interessierten sich für die rheinische Kultur, die der LVR selber und mit seinen Netzwerkpartnern initiiert und unterstützt.

Davon haben rund 1,35 Millionen Gäste die vierzehn Museen des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) besucht. „Damit liegen wir über den Zahlen des Vorjahres“, bilanziert Milena Karabaic, LVR-Dezernentin Kultur und Landschaftliche Kulturpflege. 2017 lag die Zahl bei 1,23 Millionen. „Der Freizeitmarkt ist hart umkämpft und unsere Gäste haben heute eine andere Erwartungshaltung als noch vor zehn Jahren. Für uns bedeutet das, den Spagat zwischen zeitgemäßer Ansprache und Vermittlung bei einem qualitativ hohen Niveau zu schaffen“, so Karabaic. „Unser Anspruch ist aber auch, das Museum als Ort zu präsentieren, der für alle Menschen erlebbar ist. Partizipative Angebote sind in den LVR-Museen mittlerweile selbstverständlich.“

LVR-Netzwerk Kulturelles Erbe Doch nicht nur mit seinen eigenen Museen und Kulturdienststellen leistet der LVR einen maßgeblichen Beitrag zum Erhalt des rheinischen Kulturerbes. Auch in den sieben vom LVR geförderten Einrichtungen im LVR-Netzwerk Kulturelles Erbe können sich die Zahlen sehen lassen: Knapp 1,9 Millionen Menschen interessierten sich für das Welterbe Stiftung Zollverein, das Energeticon Alsdorf, den Zinkhütter Hof in Stolberg, die Römerthermen in Zülpich, das Rote Haus in Monschau, das Zentrum für verfolgte Künste in Solingen oder Vogelsang IP in Schleiden. Neben der fachlichen Beratung leistet der LVR hier mit insgesamt über 3 Millionen Euro wichtige finanzielle Unterstützung.

Themen in 2019 – ein Ausblick 2019 ist Bauhaus-Jahr. Mit dem Verbundprojekt „100 jahre bauhaus im westen“ zeigt der LVR gemeinsam mit dem Land Nordrhein-Westfalen (NRW) und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) bis 2020, welche gesellschaftlichen, politischen, sozialen und kulturellen Impulse das Bauhaus auch in NRW gegeben hat. Unter der Überschrift „Gestaltung und Demokratie“ erinnert es gleichzeitig auch an die Gründung der Weimarer Republik. Nach dem offiziellen Start auf dem UNESCO-Weltkulturerbe Zollverein in Essen finden nun bis ins Jahr 2020 zahlreiche Ausstellungen, Tagungen, Vorträge, Vorführungen, Exkursionen statt.

So ist ab dem 23. Januar die Ausstellung des LVR und LWL „Weimar im Westen – Republik der Gegensätze“ im Düsseldorfer Landtag bis 10. Februar zu sehen. Im Mittelpunkt stehen bislang unbekannte Fotos und Filme, die erstmals einen umfassenden Blick auf die Zeit zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus im Westen eröffnen. Die regionale Perspektive wird durch Darstellungen der allgemeinen Entwicklungen Deutschlands mit Bezügen zum Rheinland und zu Westfalen-Lippe ergänzt. Anschließend wird die Ausstellung an sechs weiteren Orten in NRW zu sehen sein.

Auch die LVR-Museen beteiligen sich mit Ausstellungen am Bauhaus-Projekt, zum Beispiel mit diesen Beiträgen: Das LVR-Industriemuseum Tuchfabrik Müller in Euskirchen zeigt ab dem 17. Februar „Mythos Neue Frau. Mode zwischen Kaiserreich, Weltkrieg und Republik“ und beschäftigt sich mit dem Frauenbild und der Genese eines neuen Kleidungsstils in den 1920er Jahren. Das LVR-Niederrheinmuseum Wesel präsentiert vom 3. Februar bis 30. Juni die Entwicklungen im Rheinland vom Regierungsantritt des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II bis zum Scheitern des sogenannten Ruhraufstands 1920. Weitere Informationen zu dem umfangreichen Programm unter: www.bauhaus100-im-westen.de

In den LVR-Museen erwarten die Besucherinnen und Besucher unter anderem diese Ausstellungen: Ritter und Burgen, Prinzen und Prinzessinnen, edle Kämpfer und Schurken, Burgen mit prächtigen Rittersälen und uneinnehmbare Mauern und Türmen laden noch bis zum 25. August zu einer Zeitreise ins Mittelalter in das LVR-LandesMuseum Bonn ein. Bei dieser Mitmachausstellung kommen vor allem die kleinen Gäste auf ihre Kosten. Um die Fotografie in der Weimarer Republik geht es im Rahmen des Bauhaus-Projektes ab 26. September. Zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven zeigt das Museum ab dem 21. November „Musik! Hören – Machen – Fühlen“.

Im Zentrum steht das gemeinsame Erleben und Machen von Musik, von Beethoven bis Beyoncé und von Europa einmal rund um die Welt. Bis Ende Februar zeigt das Max Ernst Museum Brühl des LVR die bereits viel beachtete Ausstellung „Dream Lover“ mit Werken von Ruth Marten. Ab Herbst sind visionäre Bildwelten des französischen Comiczeichners Jean Giraud zu sehen, der unter dem Namen „Mœbius“ international bekannt geworden ist. Mœbius erforschte die Sphären der Träume und der Science-Fiction und setzte surrealistische Techniken wie das „automatische Zeichnen“ ein.

Um die Städtepolitik des Kaisers Trajan und die Gründung der Colonia Ulpia Trajana geht es in einer Ausstellung, die der LVR-Archäologische Park Xanten ab Mai zeigt. Auch das LVR-Industriemuseum mit seinen sieben Schauplätzen wartet mit spannenden Ausstellungen auf: Im Rahmen des Bauhaus-Projekts sind ab 19. Mai „Neue Stoffe, neue Formen“ im Oberhausener Peter-Behrens-Bau zu sehen. Um die „Mode 68 – Sexy, mini, provokant“ geht es bis Jahresende in einer Ausstellung in der Textilfabrik Cromford in Ratingen. Die „Schneidwarenindustrie in Europa“ zeigt die Gesenkschmiede Hendrichs in Solingen bis zum 30. Juni.

„Ist das möglich?“ fragt die Ausstellung in der Papiermühle Alte Dombach in Bergisch Gladbach bis zum 14. Juli und lädt Kinder, Jugendliche und Erwachsene zum Experimentieren mit ganz alltäglichen, aber auch modernen Hightech-Materialien ein. Um die Geschichte, Gegenwart, und Zukunft des Konsums geht es in der Ausstellung „Must have! Must have?“, die ab dem 7. April im Kraftwerk Ermen & Engels in Engelskirchen präsentiert wird. Der Kasper, der Seppel, das Krokodil, der Räuber – sie alle gehören zu den Figuren eines Kasperletheaters. Unterschiedliche Puppen zeigt das LVR-Freilichtmuseum Kommern ab dem 17. März.

Ab dem 6. Oktober ist in der Ausstellung „(K)ein Notbehelf. Otto Bartning, die Diasporakapellen und das serielle Bauen“ das Wirken des Architekten Bartning zu sehen. Bartning gilt als einer der geistigen Wegbereiter des Bauhauses. Auch das LVR-Freilichtmuseum Lindlar beteiligt sich am Bauhaus-Projekt und präsentiert ab Herbst 2019 eine Ausstellung zur Frauenemanzipation auf dem Land in der Weimarer Zeit.

Immer stärker wird das LVR-Kulturzentrum Abtei Brauweiler als touristisches Ausflugsziel und Veranstaltungsort wahrgenommen und besucht, im vergangenen Jahr von knapp 90.000 Menschen. Sie interessierten sich für Konzerte, Führungen, Lesungen oder Vorträge, die teilweise auch von Kooperationspartnern durchgeführt werden. Für die kommenden Jahre ist ein weiterer Ausbau der Angebote vorgesehen. Auch das Projekt „MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln" in der Kölner Innenstadt schreitet weiter voran.

Dieses Kooperationsprojekt des LVR und der Stadt Köln stellt einen Rundgang durch 2.000 Jahre Stadtgeschichte vor und unter dem Kölner Rathaus in den Mittelpunkt. Künftig werden hier die bedeutendsten archäologischen Zeugnisse der Kölner Stadtgeschichte, das römische Praetorium, das mittelalterliche jüdische Viertel und das Goldschmiedeviertel gezeigt. Die bauliche Verantwortung trägt die Stadt Köln, der LVR erarbeitet die Konzeption und übernimmt die Trägerschaft. www.lvr.de www.bauhaus100-im-westen.de

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